Warum nachhaltiges Webdesign Hand in Hand mit einer guten User Experience geht

Gemessen an Ländern ist das Internet als Ganzes der viertgrößte Emittent von CO2-Emissionen (Freitag et al, 2021). Ein erheblicher Teil davon geht auf ineffiziente Designs und Codezeilen zurück. Neben erheblichen Umweltauswirkungen sinkt zeitgleich die User Experience einer Website. Nachfolgend wird aufgezeigt, wie Webseiten effizient, userfreundlich und zeitgleich umweltfreundlich gestaltet, umgesetzt und entwickelt werden können. Abschließend wird noch ein weiterer Standard für emissionsarme Webseiten, der keine Auswirkung auf die User Experience hat, diskutiert.

Green Webdesign und User Experience

Generell können die Grundsätze verwendet werden, dass nachhaltige Webseiten sich auf das Wesentliche fokussieren, effizient gestaltet und grün gehostet sind.

1. Seitengröße und deren Beziehung zur Ladezeit

Durch die exponentielle Steigerung der Verwendung von digitalen Medien auf Webseiten stieg die Datenmenge im gleichen Verhältnis an. Größere Seiten bedeuten auch längere Ladezeiten, was wiederum die User Experience mindert und einen größeren CO2-Ausstoß bedeutet. Ein Hebel zur Verminderung der Seitengröße ist das kritische Reflektieren, welche medialen Elemente der User Experience dienen und welche überflüssig sind. Zudem können diese Elemente effizient skaliert und in die Seite eingepflegt werden.

Diese Elemente können Bilder, Videos, Audiodateien, Illustrationen, Animationen, Farben und Typografie darstellen. Bei der Implementierung ist es zentral, dass die Größe, Qualität/Auflösung und das Dateiformat dem effizientesten Webstandard entsprechen. Bei den Farben ist darauf zu achten, diese nicht verschwenderisch zu verwenden. Bei der Typografie gilt der Grundsatz, dass weniger mehr ist.

2. Minimalismus

In Bezug auf „Weniger ist mehr“, ist der Trend des minimalistischen Designs zu nennen. Unnötige Elemente werden aus jeglicher Sicht eliminiert. Der Fokus liegt auf dem Nötigsten, was der guten User Experience dient. Hier kann auch das Keyword effizientes Design fallen. Der Grundsatz „Weniger ist mehr“ bezieht sich auf alle Aspekte einer Website: Informationsarchitektur, Design, Farben, Medien, Größe, Seitenladezeit, Code.

3. Responsive Design

Das responsive Design gilt neben der hohen Userfreundlichkeit auch in Bezug auf die Umweltfreundlichkeit als unersetzlichen Standard. Der Vorteil gegenüber veralteten, statischen Webseiten liegt darin, dass responsiv gestaltete Webseiten Ressourcen und Zeit sparen und zeitgleich die User Experience maßgeblich erhöhen.

4. Barrierefreiheit

Barrierefreiheit ist im Alltag nicht mehr wegzudenken und inkludiert große Bevölkerungsgruppen, die ansonsten offline und online exkludiert werden. Neben diesem zentralen Fakt minimiert ein barrierefreies Webdesign den Energieverbrauch und erhöht zeitgleich die User Experience.
Hier kannst du mehr über Barrierefreiheit und UX erfahren.

5. Effizienter Code

Bei der Entwicklung der Webseite kann auf sauberen und effizienten Code zurückgegriffen werden, was in jedem Fall Sinn macht und die User Experience erhöht.

Weitere Möglichkeit der CO2 Emissionsreduktion

Neben diesen zentralen Fakten, die CO2-Reduktion und User Experience Hand in Hand gleiten lassen, gibt es noch weitere Möglichkeiten, die CO2-Emissionen bei Webseiten zu verringern, die einen neutralen oder mindernden Charakter auf die User Experience haben.

1. Green Hosting mit Clean Energy

Grünes Hosting verwendet ausschließlich Energie, die aus erneuerbaren Energieträgern stammt. So werden die CO2-Emissionen der Webseite stark minimiert, und diese Aktion hat keine Auswirkung auf die User Experience.

2. Bilder und Videos in Graustufen

Durch das Konvertieren von Farbfotos und -videos in Graustufen wird die Dateigröße minimiert. Dies erhöht die Seitenladegeschwindigkeit durch die kleinere Seitengröße. In Bezug auf die User Experience hat diese Methode einen verringernden Effekt. Psychologisch sind Farben essenziell, um die Nutzenden in eine bestimmte Gefühlslage zu bringen. Gute Alternativen in Bezug auf Datengröße bei Bildern und Videos sind minimalistische Illustrationen.

3. Die Farbe Blau

Die Farbe Blau ist beim Anzeigen am Bildschirm die energieaufwendigste. Alternativ können andere Farben sparsam verwendet werden.

Fazit

Abschließend ist anzumerken, dass nachhaltiges Webdesign nichts mit Verzicht zu tun hat. Wichtige Faktoren wie das Green Hosting haben keinerlei Auswirkungen auf die User Experience, jedoch maßgeblich verringernd auf den CO2-Ausstoß. Weitere Grundsätze guten Webdesigns und -entwicklung sind ressourcenschonend und erhöhen die User Experience. Identifiziert sich die Marke, das Unternehmen oder die Person hinter einer Webseite mit dem Thema Nachhaltigkeit, sind weiterführende CO2-Reduktionsmaßnahmen, die eine negative Auswirkung auf die User Experience haben, anzudenken. Kommunikativ vermittelnd kann bei den Rezipient:innen so ein Mehrwert entstehen.